„Wirtschaftsmediation und Organisationsentwicklung“ lautet die offizielle Bezeichnung der zertifizierten Ausbildung an der Universität Ulm, die mit dem Abschluss des Wirtschaftsmediators oder der Wirtschaftsmediatorin endet. Die Weiterbildung spricht vorrangig Fach- und Führungskräfte aus Wirtschaft und Verwaltung an, die ihre Konfliktlösungs- und Verhandlungskompetenzen ausbauen wollen. Die Ausbildungsreihe läuft seit 2011, der nächste Kurs ist ab Frühjahr 2012 geplant.
Zertifizierte Ausbildung zum Mediator
Mit ihrem nächsten Ausbildungsgang zielt die Universität Ulm erneut auf etablierte Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung und aus Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen ab. Die Weiterbildung endet mit dem Zertifikat des Post-Graduate Programms der Akademie der Universität Ulm zum Wirtschaftsmediator oder zur Wirtschaftsmediatorin. Der Studiengang ist an den Qualitätsstandards des Bundesverbands Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt e.V. (BMWA) und des Bundesverband Mediation e.V. (BM) ausgerichtet und ist derzeit einer der erfolgreichsten Ausbildungsgänge im Bereich der Wirtschaftsmediation.
Ziele der Ausbildung und Zielgruppe
Im Fokus der Ausbildung steht die effektive Steuerung und Bearbeitung von Konflikten. Dazu gehört neben der Optimierung von konfliktträchtigen Team- und Arbeitsprozessen vorrangig die zielgerichtete Anwendung von mediativen Führungskompetenzen. Der Schlüssel für eine erfolgreiche und effektive Mediation liegt in einem professionell und systematisch gesteuerten Perspektiven- und Paradigmenwechsel, der es erlaubt, auch alternative Standpunkte und Prozesse zu verstehen und im Sinne einer Optimierung für alle beteiligten Partner auf ein neues Fundament zu stellen. Die Ausbildung zum professionellen Mediator ermöglicht deshalb das systemische Denken und Handeln, sie erweitert die persönliche Konfliktlösungskompetenz, und sie vermittelt das Handwerkszeug zur effektiven Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer erfolgreichen Wirtschaftsmediation. Dazu werden unterschiedlichste Verfahren der Konfliktbearbeitung mit den entsprechenden Methoden in die Änderungsprozesse von Organisationen integriert, begleitet und initiiert. Die Ausbildung schließt mit einem Zertifikat zum Wirtschaftsmediator, das in Wirtschaft, Verwaltung und Politik gleichermaßen anerkannt ist und das den Weg in Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen ebnet, die eine zielgerichtete Wirtschaftsmediation anstreben.
Mit diesem Ausbildungsgang spricht die Universität Ulm interessierte Studierende aus der Wirtschaft, aus der Verwaltung und aus Non-Profit-Organisationen an, die ihre Kompetenzen in der Konfliktlösung, in der Personalführung und in der Verhandlungsführung weiter ausbauen wollen. Vorrangig mit Führungs-, Projektleitungs-, Betreuungs- und Beratungsaufgaben betraut, erwirbt sich dieser Personenkreis ein ebenso breites wie tiefgreifendes Grundlagenwissen zur professionellen Wirtschaftsmediation, das in unterschiedlichsten Fragestellungen im modernen Wirtschaftsleben einzusetzen ist. Zu den Teilnahmevoraussetzungen gehören ein Mindestalter von 28 Jahren sowie ein erster akademischer Abschluss. Alternativ sind ein gleichwertiger berufsqualifizierender Abschluss und eine Berufserfahrung von mindestens drei Jahren erforderlich.
Lehrmethoden und Inhalte
Die Universität Ulm setzt mit ihrem Ausbildungsgang zum zertifizierten Wirtschaftsmediator auf ein Selbststudium, das durch Präsenzveranstaltungen ergänzt wird. Die vielfältige Mischung aus didaktischen Methoden sorgt für eine abwechslungsreiche und interessante Vermittlung der Studieninhalte. In den Präsenzveranstaltungen wechseln sich Kurzvorträge, Lehrgespräche, Rollenspiele mit Gruppen-Feedback, Reflexion sowie Einzel- und Gruppensupervison ab, der Methoden-Mix gewährleistet eine stetige Übertragung des theoretischen Wissens in die Praxis. Aufgrund des hohen Praxisbezugs besteht für alle Beteiligten eine absolute Vertraulichkeitsverpflichtung.
Die Inhalte der Ausbildung zielen zunächst auf die eigentlichen Ziele, Voraussetzungen und Grenzen der Mediation ab. Sie werden ergänzt um die Grundlagen des Mediationsverfahrens einschließlich der Prinzipien, der Regeln, Rollen und Aufträge, der Phasen einer Mediation und der Haltung des Mediators. Hinzu kommen ein Abriss der vielfältigen Anwendungsgebiete der Mediation und eine Behandlung der wissenschaftlichen Aspekte von Wahrnehmung und Kommunikation. Einen breiten Raum nimmt die Vermittlung von Kommunikationsmethoden und –regeln ein, sie werden abgerundet durch lösungsorientierte Arbeitsmethoden und Fragetechniken. Ebenso ausführlich geht der Lehrgang auf die persönlichen Fähigkeiten und Haltungen eines jeden Einzelnen zur Fremd- und Selbstwahrnehmung, zu Reaktionsmustern und Stresstypen, zur relevanten persönlichen Betroffenheit und zu Denk-, Fühl- und Handlungsmustern ein. Abgerundet werden die Lerninhalte durch eine konsensorientierte Gesprächsführung, durch die rechtlichen und ethischen Voraussetzungen der Mediation sowie zu den Möglichkeiten der Mediation und Konfliktmoderation in der Personal- und Organisationsentwicklung.
Der Studienstoff ist aufgeteilt auf neun Module, die nacheinander absolviert werden. Im neunten Modul ist eine Fall- und Projektpräsentation abzulegen, ebenso ist eine Abschlussprüfung vorgesehen. Zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zertifizierung gehören die regelmäßige Teilnahme an allen Lehrveranstaltungen sowie die Anfertigung einer nach wissenschaftlichen Methoden angefertigten Arbeit im Umfang von 20 Seiten zu einem spezifizierten Mediationsthema. Abgerundet wird die Arbeit durch die Dokumentation eines Praxisfalls oder eines Projekts. Hinzu kommt die Erarbeitung eines individuellen Profils für die persönliche Arbeit als Wirtschaftsmediator.
Teilnahmegebühr und Stornobedingungen
Alle neun Module machen einen zeitlichen Umfang von 200 Stunden an 25 Tagen aus. Die Kosten inklusive aller Teilnehmerunterlagen und der Verpflegung während der Ganztagesveranstaltungen belaufen sich auf 6.800 Euro, die in drei Raten vier Wochen vor Semesterbeginn gezahlt werden können. Ein Abzug der Mehrwertsteuer ist nicht vorgesehen.
Bei einem Rücktritt bis zu vier Wochen vor dem Beginn der Veranstaltung fällt eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 120 Euro an. Bei einem Rücktritt nach dem Ablauf dieser Frist ist der volle Betrag zur Zahlung fällig. Vor dem Beginn der Veranstaltung kann ein Ersatzteilnehmer benannt werden.
Aktuell ist bei uns kein Wirtschaftsmediator mit dieser Zertifizierung eingetragen.
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