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Wirtschaftsmediator (IHK)

Eine der Möglichkeiten, eine zertifizierte Ausbildung zum Wirtschaftsmediator zu erhalten, bietet die IHK.

Zielgruppe für die Qualifizierung sind zunächst einmal Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter mit Führungsverantwortung, Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Personalleiter, Juristen in einem Unternehmen und darüber hinaus natürlich diejenigen, die eine entsprechende Qualifizierung für die Methoden einer außergerichtlichen Streitbeilegung erhalten möchten. Allerdings sollte mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine mehrjährige Berufserfahrung mitgebracht werden. Ganz wichtig ist auch die Lebenserfahrung der Personen. Ob diese vorhanden ist, muss jedoch jeder Interessent für sich selbst entscheiden. Dies ist kein Muss, allerdings wird die Arbeit des Mediators deutlich erleichtert. Durch die Weiterbildung mit einer Zertifizierung durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) wird man zur Ausübung einer beruflichen Tätigkeit als Wirtschaftsmediator befähigt.

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Inhalte der Ausbildung

Die Qualifizierungen werden von verschiedenen Anbietern geschult, die dann mit einem IHK Zertifikat enden. Dabei unterscheiden sich sowohl der Lehrinhalt als auch die abzuleistende Stundenzahl geringfügig. Die Stundenanzahl beträgt ca. 200 bis 250 Stunden. Die Lehrgangsinhalte richten sich nach den Grundsätzen des Bundesverbandes Mediation e. V.

Die Seminarausbildung erfolgt in verschiedenen Seminaren und verteilt sich auf ein Einführungsseminar, Bezüge der Wirtschaftsmediation zu Gesellschaft und Staat, Arbeitsmethoden, persönliche Fähigkeiten und Haltung, Settings in der Wirtschaftsmediation, Management in der Wirtschaftsmediation, Erkenntnismodelle, Recht in Zusammenhang mit der Wirtschaftsmediation, Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterfahrung und Methode. In dem Modul Einführungsseminar werden die Vorstellung, der Ablauf und die Erwartungen an die Ausbildung besprochen. Grundsätzliches für die Ausbildung zum Mediator wird vermittelt. Weiterer Lehrinhalt sind die Mediationsregeln, Indikation und Grenzen, die Prinzipien der Wirtschaftsmediation, die Regeln der Kommunikation und die Anwendungsgebiete.

Das 2. Modul Bezüge der Wirtschaftsmediation zu Gesellschaft und Staat umfasst die Geschichte der Mediation, die politischen Bezüge, die Verbindung mit dem gesellschaftlichen System, die rechtlichen Bedingungen und die Ethik. Anschließend werden in einem weiteren Modul Methoden der Gesprächsführung vermittelt sowie Falldokumentationen durchgeführt. Wieder ein anderes Modul – persönliche Fähigkeiten und Haltung – hat die wertschätzende innere Haltung, die Beziehungsgestaltung, die Allparteilichkeit und die Grenzsituationen zum Thema.

Das Modul Settings in der Wirtschaftsmediation schult sowohl Einzelgespräche als auch Parteiengespräche oder Gruppengespräche. Alle diese Fälle können in der Praxis vorkommen. Es umfasst ebenfalls die Wirtschaftsmeditation im öffentlichen Bereich und erläutert die Rahmenbedingungen. Das Wirtschaftsmediations-Management schult das Management von Großgruppen-Verfahren, Vernetzung und Kooperation. Spezielle Erkenntnismodelle sollen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Kommunikationsgrundlagen, Konflikttheorie und Konfliktphasen sowie Krisensituationen näher bringen. Die Wirtschaftsmediation und das Recht dürfen natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommen und werden in ihrer Gänze geschult.

Das Recht ist ein wichtiger Bestandteil, da letztendlich ein Vorschlag erarbeitet wird, der auch rechtlich tragfähig sein sollte. In diesem Modul werden auch die Wirtschaftsmediatorenverträge und die Wirtschaftsmediatorenvereinbarungen durchgesprochen. Eine weitere wichtige Angelegenheit ist die Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterfahrung. Dazu gehören zum Beispiel die Fremd- und Eigenwahrnehmung, der Umgang mit eigenen Emotionen sowie unter anderem die Selbstevaluation. Last, but not least werden auch die verschiedenen Methoden mit Kleingruppenarbeit, Rollenspielen, Intervision, Supervision und Coaching eingeübt.

Seminarziele

Diese beispielhaft dargestellten Inhalte sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in komplexer Art und Weise schulen. Möchte man als qualifizierte/r Wirtschaftsmediator oder –mediatorin tätig sein, ist es äußerst wichtig, dass man Konflikte erkennt, analysiert und die Klärung entsprechend strukturiert. Es muss ein eigenes Selbstverständnis vorhanden sein und die Umsetzung der Prinzipien der Wirtschaftsmediation sollte in Fleisch und Blut übergehen. Wichtig ist auch, dass situativ angemessen mit den Methoden der Wirtschaftsmediation umgegangen wird.

Beginn und Ablauf der Qualifizierung zum Wirtschaftsmediator

Wie bereits erwähnt sind verschiedene Module vorgesehen, die vom Inhalt etwas abweichen können, jedoch immer die gleiche Zielsetzung haben, den Mediator einzusetzen, um in Konfliktsituationen eine tragbare Lösung zu erarbeiten. Die Zeiträume, in denen die einzelnen Schulungen durchgeführt werden, sind unterschiedlich. Die IHK Karlsruhe beispielsweise führt die Module in einem Zeitraum von neun Monaten durch und die Schulungen finden am Wochenende statt. Bei anderen Ausbildungsträgern werden die Module jeweils im Block durchgeführt, das heißt, sie können sich eventuell über einen kürzeren Zeitraum strecken oder natürlich auch länger. Da diese Qualifizierung in der Regel neben dem Beruf durchgeführt wird, müssen Angebote gemacht werden, die diesen Personengruppen entgegen kommen. Hier ein Beispiel von der IHK FrankfurtAusbildungskosten 6500 Euro.

Die Zertifizierung erhält man von der IHK unter der Voraussetzung, dass eine Falldokumentation, eine schriftliche Abschlussarbeit und ein mündliches Kolloquim abgelegt werden. Die Falldokumentation ist ein Text eines echten Mediationsfalles. Darin muss der Prüfling eine eigenständige Befassung der Mediation mit Konfliktfeldern durchführen. Es müssen alle Details durchgespielt und entsprechend schriftlich fixiert werden. Zudem gibt es eine schriftliche Abschlussarbeit mit einer Dauer von ca. 90 Minuten. Die mündliche Prüfung findet vor einem Prüfungsausschuss statt und dauert ebenfalls ca. 60 bis 90 Minuten. Der Prüfungsausschuss der IHK besteht aus fünf Prüfern. Der Inhalt kann zum Beispiel ein Rollenspiel, eine Stellungnahme oder auch eine Einzelfragestellung sein. Hat man diese drei Voraussetzungen erfüllt, erhält man die Qualifikation und hat die Zertifizierung als Wirtschaftsmediator erreicht.

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Aktuell ist bei uns kein Wirtschaftsmediator mit dieser Zertifizierung eingetragen.

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